Im Sinne einer Allround-Skiausbildung hatten wir Lehrer für den letzten Skitag extra starken Schneegriesel bestellt, um das Fahren bei schlechter Sicht zu schulen. Schnell stellten die Schüler fest, dass es nicht mehr so einfach war, zu erkennen, ob man gerade auf einen vereisten Schneehügel oder eine fiese Bodensenke zuraste. Es galt nun noch stärker, den Untergrund zu erfühlen, getreu dem Motto „Die Piste steuert den Ski“. Der eine oder andere Schüler musste am eigenen Leib erfahren, dass die Piste mitunter ein abweichendes Fahrtziel im Sinn hatte…
Trotz der widrigen Witterungsbedingungen stellten sich doch eine ganze Reihe neuer Erfolgserlebnisse ein: Einige Schüler wagten sich erstmals hinauf zur auf 2446 Metern gelegenen Plosehütte oder auch zur höchsten Erhebung des Skigebiets, dem Pfannspitz. Andere eroberten die „Rote Vier“, die schmale, aber wunderschöne Waldstrecke die zum Palmschloss hinabführt oder stellten sich der ultimativen Herausforderung und erprobten ihre Fahrkünste auf der Trametsch, der langen und schwierigen Talabfahrt.
Dann hieß es Abschied nehmen von der Plose und ein bisschen wehmütig wunderte sich so manch ein Schüler auf der letzten Gondelfahrt hinab zur Talstation, wie schnell die sechs Skitage vergangen waren. (Wie im Schneep-flug?😉)
Ein besonderes Highlight am Abschlussabend stellte die obligatorische Skitaufe dar, bei der alle Schüler zunächst in den Genuss einer Dusche mit eiskaltem Gletscherwasser kamen, ehe sie ihren offiziellen Skifahrernamen sowie die entsprechende Urkunde erhielten und sich anschließend gebührend als Skiheld oder Skiheldin 2018 feiern lassen durften.
Viele schöne und einmalige Erinnerungen werden wir mitnehmen von dieser Skiwoche im winterlichen Südtiroler Eisacktal:
- das Knirschen des tiefgefrorenen Schnees unter den Skiern
- den Geruch von 144 Skischuhen nach 6 Tagen intensiver Nutzung
- das Kribbeln in den eiskalten Zehen, wenn im warmen Stübele allmählich das Blut zurückkehrt
- das Flirren von Eiskristallen in der dünnen Höhenluft
- Gebirgsketten mit Zipfelmützen aus Schnee
- die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Familie Gostner vom Bacherhof
- den Anblick, wenn 32 knallgelbe Warnwesten gemeinsam einen Hang hinabsausen
- rotgefrorene Nasenspitzen, die unter beschlagenen Skibrillen hervorlugen
- das Rumpeln und Schwanken der Sessellifte im eisigen Ostwind
- die Wärme der Nachmittagssonne auf dem Gesicht
- den rauchigen Geruch des Kaminfeuers im urigen Kellerraum
- den nächtlichen Talblick auf die 1000 Lichter von Brixen
- die ungewohnten Schwierigkeiten Wörter zu artikulieren, nachdem man stundenlang durch sibirische Kälte gesaust war
- zentimetergenaue Skibus-Fahrten durch verschlungene Serpentinen
- das geheimnisvolle Leuchten der Bergspitzen bei Sonnenaufgang
Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Bei 35 Personen hat wohl jeder seine ganz eigenen Eindrücke im Reisegepäck auf der morgigen Heimfahrt. Ein Gedanke aber ist wohl allen Teilnehmern der Skifahrt 2018 gemein: Die GE im Schnee – des passt schon😃.